Unsere Erkenntnisse im Leben sind manchmal so hell wie zehn Kronleuchtern, sodass wir auch innerlich strahlen und uns lachend wundern, manchmal sanft und leise wie ein Windhauch, der uns still und friedvoll werden lässt, manchmal treffen sie uns so heftig wie ein Schlag in die Magengrube, erschütternd und schmerzhaft bis tief ins Mark und manchmal sind sie nur eine leise Ahnung, die kurz vorbeihuscht und uns leicht irritiert zurücklässt.
Um eine Konsequenz daraus zu ziehen, eine Veränderung herbeizuführen, die unserem jetzigen Ich mehr entspricht, brauchen wir oft mehrmals die gleiche Erkenntnis. Sie sind eine Einladung zur Entwicklung, den nächsten Schritt in unserem Leben zu gehen, erwachsen zu werden, die Verantwortung für uns selbst zu übernehmen. Dabei sind unsere liebgewonnenen, sicherheitsgebenden Gewohnheiten diejenigen, die uns aus einem guten Grund daran hindern, eine vielleicht tiefgreifende Veränderung in unser Leben zu bringen.
Wenn Veränderungen oder Neuerungen sich ankündigen, plötzlich auftauchen oder wir sie initiieren, dann greifen wir im Laufe des Prozesses auf Gewohntes und Sicheres zurück. Denn unser Nervensystem braucht die Balance aus dem aufregend Neuem oder Anderem und der Ruhe und Sicherheit, damit eine wirklich tiefgreifende Entwicklung stattfinden kann. So sind in diesem Prozess Bewusstsein und Intuition wichtige, erlernbare Begleiter, also ein gutes Gespür für sich und den eigenen Körper, um zu wissen, was wir für den nächsten Schritt oder auch zur Vorbereitung auf den nächsten Schritt brauchen.
Jede Veränderung hat und braucht ihre Zeit und jeder hat die Möglichkeit, diese Veränderung für sich zu gestalten und einen Umgang damit zu finden. Unser Körper besitzt für diesen Weg eine geniale Weisheit - er zeigt uns in Verbindung mit unserem Geist und dem Vertrauen, was der nächstmögliche kleinste Schritt ist. Hinsehen - Spüren - So-Sein-Lassen (es ist, was es ist und es ist, so wie es gerade ist) und dann passiert Veränderung ohne Druck.
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